Was soll man dazu eigentlich sagen? Schwierig!
Genau wie letztes Jahr hat mich auch heuer ein ungeplanter, aber dringend notwendiger, Boxenstopp ausgebremst und mich um eine mögliche erste sub3h Zeit gebracht. Aber was soll’s, was man nicht ändern kann ist auch nicht wert sich darüber großartig zu ärgern. Natürlich, wenn ich sagen würde, mich würds kein bißchen stören wär’s auch falsch, aber es war ja eigentlich von haus aus als just-4-fun Bewerb geplant. Eigentlich.
Anmeldung vor 5 Wochen mit dem Hintergedanken, dass ich ja ohnehin unten bin und bereits den ersten Teil der Staffel (16,2KM) laufe, also kann ich auch gemütlich und locker, just-4-fun eben, den Rest laufen. Anmeldung daher auch im 3h30min Startblock. Da hab ich aber die Rechnung noch ohne den Wirten mit Namen Karl Schneller gemacht 😉 Vor 3 Wochen lief ich dann gemeinsam mit Karl den Halbmarathon in Ardagger in 1h27min relativ locker (siehe hier) und ab diesem Zeitpunkt aktivierte sich dann ungefragter Weise doch wieder hin und wieder der „Wettkampfmodus“ 🙂 Gedanke war ungefähr so: Wenn du die 1h27 so „locker“ gelaufen bist, dann kannst ja auch den ganzen in sub3h versuchen. Einfach den ersten HM noch rund 90sec langsamer angehen und schon sollte das absolut machbar sein … Tja, sollte ja auch eigentlich (fast) recht behalten.
Start um 09:00 mit rund 36.000 anderen Läufern auch auf der Reichsbrücke. Wetter war nahezu perfekt für schnelle Zeiten. Rund 11 Grad, bewölkt, aber trocken. Die ersten 10KM in 41:30min rund 30sec schneller als geplant, aber noch im Rahmen. Hatte einen super Rhythmus gefunden und einen (gefühlt) lockeren Schritt drauf. Also wollt ich mich nicht in einen anderen Laufrhythmus zwingen. In Schönbrunn dann die Übergabe an das zweite Staffelmitglied der TMK-Sonntagberg und schon ging’s rauf auf die Mariahilferstraße. Schritt und Rhythmus passten noch immer perfekt und es gab keine Zweifel, dass ich nicht unter 3h bleiben würde. Alles schien perfekt zu laufen. Bis KM19. Da musste ich dann einen Boxenstopp einlegen. Rund 9min kostete mich diese ungeplante Einlage und somit war klar, dass es sich nicht mehr ausgehen würde, obwohl ich rund 2min „Vorsprung“ hatte (sprich unter 1h30 lag).
Jeder Versuch die fehlenden 7min am zweiten HM aufholen zu wollen wäre glatter Selbstmord gewesen und hätte wohl in einem DNF geendet, dazu braucht man nun wirklich kein Hellseher sein 🙂 So sah ich es ab nun als weiteren „Trainingslauf“ an in dem ich nicht mehr ganz auf’s ganze ging. Auch das zeigt, wie sehr ich mich weiterentwickelt habe dank dem [ko:dsch]. Vor 2 Jahren hätte ich sicher noch das Handtuch geworfen und wäre bei KM21 ins Ziel abgebogen so aber zog ich das Ding einfach durch. Das freut mich dann doch fast am meisten (und wohl auch den [ko:dsch]). Etwas weniger schnell als geplant, eine Zeit von >3h15 stand dabei aber nie im Raum.
Auf der Praterhauptallee folgte dann der „Höhepunkt“: Über rund 4KM wurde ich vom genialen GLADIATOR Soundtrack begleitet 🙂 Bei KM37 holte mich noch Andreas (der vierte Staffelläufer der TMK und Trainingspartner bei meinen bzw. seinen langen Einheiten) ein und feuerte mich an sein Tempo mit zulaufen. Diese Gelegenheit nutze ich aber nur kurz, danach lies ich ihn ziehen und lief die letzten 3KM gemütlich ins Ziel.
Bin ich traurig/deprimiert darüber, dass es mit sub3 nichts geworden ist? Nein, war ja rein just4fun. Dementsprechend auch das „Training“. Über meine wöchentlichen Laufkilometer in der „Vorbereitung“ können und werden die richtigen Marathonläufer nur milde lächeln. Natürlich ist es schade, es hätte gepasst. Aber was soll’s. Das wichtigste allerdings ist: ICH weiß, dass ich es kann und wenn es passt werd ich sub3 bleiben.
Eines wurde mir aber gestern erst so richtig bewußt, laufen ist vor allem eines: Eine Frage des Selbstvertrauens und des Glaubens (an sich selbst!). Ohne wird man immer scheitern (speziell wenn die Distanzen so lange sind), mit ist alles möglich!
Fotos folgen …
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