Nach dem Rückblick auf 2010 folgt nun ein erster Ausblick auf die Saison 2011. Welche Ziele gilt es heuer zu erreichen (bzw. versuchen zu erreichen)? Welche Wettkämpfe stehen auf meinem Terminkalender?
Welche Ziele gibt es 2011? Laufend besser werden ist wohl das größte Ziel. (Achtung: doppel Bedeutung!) Was die Ziele bei den Wettkämpfen betrifft würd ich echt gerne einfach mal am Tag-X das zeigen können, was ich drauf habe. So schön der Erfolg beim Powerman war, und so sehr ich mich auch darüber freute (bzw. noch immer freue) so sehr muss ich mir aber auch vor Augen halten, dass das eigentlich kein geplanter Wettkampf (und somit kein „Höhepunkt“ in der Trainingsplanung 2010), sondern eine sehr kurzfristig entschiedene Sache war. Daran gilt es zu arbeiten => Powerman LD in Weyer ist somit FIX in den Rennkalender aufgenommen worden 😉
Welche Wettkämpfe werde ich 2011 (voraussichtlich) bestreiten? Der erste Höhepunkt wird der Halbmarathon in Ardagger sein, mit dem Ziel unter 1:27 zu laufen bzw. so nahe wie möglich an 1:25 zu kommen. Ein nächster die Mitteldistanz Mitte Mai in Linz am Pleschingersee, danach der IRONMAN Zurich-Switzerland sowie der POWERMAN in Weyer. Ausklingen lassen werd ich die Saison wieder in Calella bei der Challenge Barcelona-Maresme. Kein richtiger Höhepunkt, aber dennoch ein Highlight wird der Mondseer 5Seen Radmarathon werden. Sämtliche Wettkämpfe sind in der Übersicht unter Sport -> Saison 2011 zu finden. Vorbehaltlich Änderungen.
Trainigstechnisch vertrau ich auch 2011 auf die Planung vom [ko:dsch] Bernd Keller. Hier ist also alles beim Alten (Achtung: KEINE doppelte Bedeutung 🙂 , obwohl der [ko:dsch] schon etwas über 40 ist 😉 🙂 😉 )
Zumindest manchmal und zeitweise ganz gut. Leider nicht immer und leider nicht dann, wenn es drauf ankommt. Mit einer Ausnahme!
Betrachtet man die einzelnen Disziplinen, so lief es heuer ausgerechnet in meiner schwächsten Disziplin am Besten. Im Laufen konnte ich deutlich zulegen und es folgten neue, deutlich bessere HM und 10km Bestzeiten, sowohl eigenständig als auch im Rahmen eines Triathlons. Wenn ich mich hier noch etwas steigern kann schaut’s ganz gut aus 😉 Am Rad näherte ich mich auch wieder jener Form an, die ich bereits 2008 hatte und konnte hier speziell wenn’s keine einfache Strecke war meine Stärke ausspielen (zb Powerman Weyer). Wär da noch das Schwimmen. Naja, trotz vielen Trainings und nicht schlechten 100m und 400m Zeiten konnt ich es beim IM in Zürich nicht umsetzen. Einzig bei der Challenge Barcelona war ich einigermaßen zufrieden mit meiner Leistung (1h04min im Meer)
Wettkampfseitig kann ich wohl nur mit einem WK total zufrieden sein: POWERMAN Langdistanz Staatsmeisterschaft in Weyer. 10. Platz in der Staatsmeisterschaft und Platz 4 in der AK war schon nicht so schlecht. Noch dazu, wo ich ja vorher noch nie einen Duathlon absolviert hatte. Dieser Wettkampf ist definitiv das, nicht geplante aber umso erfreulichere Highlight der abgelaufenen Saison gewesen.
Die beiden Ironmänner in Zürich und Calella (Challenge, i know) liefen leider beide nicht wie geplant (um nicht zusagen gingen total in die Hose). In der Schweiz versemmelte ich das Schwimmen und bekam am Rad dann auch noch zwei (noch immer ungerechtfertigte Penalties) sodass ich in der T2 ausstieg. In Spanien lief’s im Wasser super und auch am Rad bis KM140. Danach spielte der Magen nicht mehr mit. Ein DNF und ein „gerade noch so irgendwie“ Finish, damit kann ich nicht zufrieden sein.
Die beiden Ausflüge zu den Radmarathons sollten auch nächstes Jahr wiederholt werden. Die ungläubigen Blicke der Rennradler haben schon was, wenn man sie mit dem Zeitfahrer Bergauf stehen läßt 😉 Die Ergebnisse konnten sich auch sehen lassen und wenn man mal einige Kilometer das Feld anführt hat das auch was 🙂
Läuferisch passte es beim Stadtlauf in Waidhofen/Ybbs super, in Ardagger beim HM auch nicht schlecht und beim Strudengau HM hab ich riskiert und halt verloren. Keine Rede kann sein von „gesprintet wie ein angeschossener Elch“; wohl eher wie ein lahmender Gaul was die letzten rund 5km anlangt 😉
Schau ma mal, dann seng ma eh was wir 2011 sehen werden. Bin mir noch nicht ganz schlüssig was ich nächstes Jahr so angeh’n werd. Zwei neue Spielzeuge für nächstes Jahr hab ich aber schon. Stay tuned 😉
Da sag nochmal jemand was gegen die Schweizer! So gehört’s gemacht! 😉 Wenn’s denn wahr wäre. 🙁 Zwar schon etwas älter der (fake)Zeitungsartikel, aber dennoch nicht schlecht und gerade jetzt mit den vielen Weihnachtsfeier durchaus passend und eine Überlegung wert. Aber lest am besten selbst und überlegt danach gut ob ihr euch von der Weihnachtsfeier abholen lässt (oder doch lieber nüchtern bleibt’s und nicht’s trinkt!) 🙂
Calella (Spanien) im Oktober 2009: Kurz nach meiner Ankunft im Hotel seh ich am Balkon vom Nachbarzimmer ein Triathlonrad der Firma EROX stehen. Weckte natürlich sofort meine Aufmerksamkeit, da ich selbst ein eben solches mein eigen nenne. Also war ich gespannt welches Gesicht wohl zu diesem Rad gehört. Die Antwort sollte ich wenig später bekommen! Das Rad gehörte einer jungen, sehr netten, blonden, in Zürich lebenden Dänin die auf den Namen TINE hört.
Tine Holst hatte damals, mit ihren erst 29 Jahren, schon einiges „durchgemacht“. Verschiedenste Ausbildungen im Sportbereich, Pysiobereich etc. und seit 2007 war sie eben auch im Triathlon unterwegs. Hatten vor und nach der LD Challenge Barcelona-Maresme mehrmals Gelegenheit miteinander zu plaudern. So auch am Abend nach ihrem AK-SIEG bei der Challenge bei einem guten Glaserl Rotwein. Schon damals war ihr Ziel für 2010 ganz klar formuliert: Quali für die WM auf Hawaii. Nach einem Sturz beim Schifahren in Davos Ende November war das Ziel aber plötzlich weit weg: Kreuzbandriss. Doch Tine wäre nicht Tine, wenn sie sich davon abbringen lassen würde. Auch ein Unfall mit einem Motorrad Anfang Juli konnte sie nicht bremsen! Beim IRONMAN UK (Anfang August) holte sich Tine mit einem 2. Platz in ihrer AK den Slot für die Weltmeisterschaft auf Hawaii! – Herzlichste Gratulation!
Einen Artikel über ihren Erfolg und Leidensweg im Züricher Tagesanzeiger gibt es hier! Die Homepage der sehr interessanten jungen Dame gibt es hier!
Leider haben wir uns heuer beim IM Zurich-Switzerland nicht getroffen, wär sicher wieder toll gewesen mit dir zu plaudern liebe Tine. Wünsch dir alles Gute für die Weltmeisterschaft auf Hawaii – I’ll be watching you! Vielleicht sehen wir uns ja nächstes Jahr in Zürich … 😉
Natürlich gibt’s auch vom unvollendeten Wettkampf in Zürich Fotos.
Der Bericht ist hier nachzulesen, die Fotos dazu hier.
Viel Spaß!
Nochmals der Hinweis auf die MOSTIMAN Fotos: die offiziellen Fotos sind auf www.irisfoto.at/triathlon.html zu bewundern, eine kleine Auswahl meiner (>2000)Fotos gibt es hier!
Beim IRONMAN ZURICH-SWITZERLAND bekam ich die berühmte Gründlichkeit/Genauigkeit/Pünktlichkeit der Schweizer zuspüren. Vorneweg: Der Ironman ansich war super organisiert, eine sehr schöne Radstrecke (eckige und kantige Angelegenheit, aber trotzdem sehr schön), tolle Stimmung und ein rasch über die Bühne gehender Check-In/Check-Out. Einzig die Wechselzone war etwas eng, aber okay.
Aber nun zum Wettkampf und den angesprochenen Lektionen! Schwimmen im Zürich See war nicht ganz so berühmt wie ich das gerne gehabt hätte (Strömung etwas unterschätzt und auf den ersten 600m umgeben von orientierungstechnischen „nockerpatzln“, daher in Summe sicher rund 300m mehr geschwommen) hielt sich aber mit 1h08min gerade noch im vertretbaren Bereich. Auf dem Rad ging es zuerst rund 30km entlang vom Zürich See bevor es etwas hügeliger wurde. Fühlte mich gut am Rad, konnte mich aber dennoch beherrschen und nicht gleich in der ersten Runde zuviel drücken. Die erste Runde war in 2h27min absolviert und eigentlich fühlte ich mich körperlich noch fit genug um eine ähnlich starke zweite Runde folgen zulassen. Wenn ich da nicht bereits bei KM83 meine erste Lektion erhalten hätte: Gelbe Karte wegen BLOCKING!
Theorie: Pro Überholmanöver hat man 30sec Zeit um am Vordermann/-frau vorbei zufahren und sich wieder rechts einzuordnen! Braucht man länger bekommt man die GELBE Karte wegen BLOCKING.
Soweit die Theorie! Hat man nun aber eine Gruppe mit 10-15Mann zu überholen, könnte es durchaus etwas länger dauern bis man ganz vorne ist. Noch dazu, wenn in dieser Gruppe der Abstand nicht 10m beträgt (darunter wäre eigentlich die SCHWARZE Karte wegen Windschattenfahrens fällig) sondern nur rund 3-4m. Theoretisch hätte in dieser Gruppe also jeder die schwarze Karte wegen DRAFTING (Windschattenfahren) bekommen müssen, praktisch bekam ich die GELBE Karte wegen BLOCKING! Super. Ärger war natürlich dementsprechend groß. Bis zur nächsten Penalty Box waren es noch dazu noch über 35km. Also eine lange Zeit um sich zuärgern und nicht mehr ordentlich in die Pedale zutreten!
Gelbe Karte bedeutet beim IM Zurich-Switzerland: Stop-and-Go Strafe. Heißt also: Penalty-Box anfahren, stehen bleiben, Name, Nummer und Farbe der Karte nennen, unterschreiben und weiter geht’s. Soweit zumindest die Theorie. Praxis schaut auch hier etwas anders aus! Penalty-Box anfahren, merken dass ziemlich viele Athleten in der Penalty-Box anstehen, fluchen, warten, nach etwas mehr als 2 Minuten endlich mal seinen Namen und seine Nummer nennen und unterschreiben dürfen und danach erst recht wieder fluchend weiterfahren. Also anstelle von rund 30-45sec rund 3min versch…
Motivation war danach natürlich etwas gedämpft sagen wir so, dennoch versucht ich noch ein halbwegs vernünftiges Rennen abzuliefern. Bis ca. KM145! Da folgte die nächste Lektion! Folgende Situation: Es geht rund 4KM mit 3-5% Steigung bergauf, ich fahre ganz rechts und komme einem, ca in der Mitte der Fahrspur fahrenden, Athleten immer näher. Was mach ich also? Nichts! Ich fahr normal weiter und fahre rechts an ihm vorbei. Kaum bin ich vorne ereilt mich auch schon ein Pfiff! Mein erster Gedanke: Super, jetzt bekomm ich eine Verwarnung wegen RECHTS Überholen! Tja, war aber nicht so! Stattdessen zeigt mir der Referee die SCHWARZE Karte wegen DRAFTING! WTF??? Damit war das Rennen für mich gelaufen! Hätt ich die Verwarnung wegen dem verbotenen Überholmanöver bekommen, hätt ich’s verstanden und auch eingesehen, wär eh selbst schuld gewesen, aber Windschattenfahren???
Bei der nächsten Penalty-Box (KM170) hielt ich also an und erneut musste ich warten! Theorie: Penalty-Box anfahren, Namen, Nummer, Farbe der Karte nennen, unterschreiben, Stoppuhr bekommen, 6min warten und weiterfahren. Praxis sah aber so aus, dass ich leider auf eine verfügbare Stoppuhr warten musste, da alle anderen besetzt waren. Nach ca 9min konnte ich dann endlich meine letzten 10KM absolvieren.
In der Wechselzone hab ich dann brav mein Rad abgestellt, mich abgemeldet, bin duschen und umziehen gegangen, hab mein Rad ausgechecked und hab im Anschluß daran versucht bei STARBUCKS mit einem CARAMEL FRAPPUCCINO und einem JAVA CHIP den Ärger etwas zu senken. Hat nur teilweise funktioniert 😉 Achja, die zweite Wechselzone erreichte ich nach rund 6h35min (swim+bike)…
Fazit: Aus der Traum, zerplatzt wie eine Seifenblase, nix is wor’n! Schade, dass durch (meiner Meinung nach) zwei komplett falsche Entscheidungen eine lange und intensive Vorbereitung zerstört worden sind. Hätt mir was anderes erhofft von der Schweiz! Eines ist aber klar: Offene Rechnungen gehören beglichen! Ob bereits im nächsten Jahr oder erst auch in zwei oder drei Jahren wird sich noch zeigen …